
Christiansfeld – ein Teil des UNESCO-Weltkulturerbes
Christiansfeld – ein Teil des UNESCO-Weltkulturerbes
Lesen Sie mehr über die Geschichte von Christiansfeld und die Brüdergemeinde
Alles begann als eine Art umgekehrte Industriespionage. Während einer Reise in die Niederlande besuchte König Christian VII. zusammen mit seinem Leibarzt J. F. Struense die Brüdergemeinde Zeist. Die beiden waren beeindruckt von dem, was sie da sahen. Hier hatten fleißige Handwerker und Geschäftsleute eine schöne und gut funktionierende Stadt erbaut.
Deshalb lud Christian VII. diese geschickten und unternehmungslustigen Menschen nach Dänemark ein und ließ sie eine Stadt nach ihrem eigenen Modell bauen. Ziel dabei war es, das Wirtschaftswachstum der Herzogtümer zu fördern.
Und während es für Struense nicht gut verlief, der nach weitreichenden Reformen und heißen Nächten in den Schlafgemächern der Königin einen Kopf kürzer gemacht wurde, wurde auch in Dänemark eine Brüdergemeinde Stadt erschaffen, die so schön war, dass sie mittlerweile Teil des UNESCO-Weltkulturerbes ist.
Gemäß dem stringenten Stadtplan liegen die gut erhaltenen Häuser aus gelben Ziegeln Seite an Seite an den gepflasterten Straßen. Auch der Stadtkern wurde erhalten. Diese Stadt, die die Brüdergemeinde nach Erlaubnis von Christian VII. im Jahr 1773 erbaute, können Sie noch heute erleben.
Erforschen Sie die Geschäfte der Stadt. Genießen Sie eine Tasse Kaffee in einem der gemütlichen Cafés. Und testen Sie einmal den Honigkuchen, für den die Stadt bekannt ist.

Foto:Visit Kolding
Der zentrale Platz der Stadt ist nach Graf Zinzendorf benannt, der an der Gründung der Brüdergemeinde mitgewirkt hat. Der Platz ist quadratisch und der gesamte Grundriss der Stadt ist gemäß den Maßen und der Lage des Platzes bemessen.

Foto:Christiansfeldcentret

Foto:Christiansfeld Centret

Foto:VisitKolding
Die schönste Brüdergemeinde Stadt Europas
Die Brüdergemeinde Christiansfeld ist eine evangelische Freigemeinde und Teil einer weltweiten Bruderschaft mit Städten und Gemeinden in vielen Ländern. Die grundlegende Ideologie der Gemeinde ist überall dieselbe und beruht auf einer pietistischen Auffassung des Christentums: Ein persönlicher und von Herzen kommender Glaube, der auf Reinheit, Gefühlen und Empfindungen basiert, und nicht auf leeren Ritualen, Hymnen und der „richtigen Lehre“.
Viele dieser Städte wurden genauso wie Christiansfeld gebaut. Christiansfeld wird jedoch als die schönste noch erhaltene dieser alten Brüdergemeinde Städte in Europa gezählt. Denn hier ist der ursprüngliche Grundriss noch immer erhalten. Die Gebäude stehen noch heute so da, wie sie zur Zeit der Stadtgründung auf Geheiß von Christian dem VII. im Jahre 1773 hier gebaut wurden.

Foto:VisitKolding

Foto:Chrisitansfeld Centret

Foto:VisitKolding
Der Grundriss der Stadt
Der Grundriss der Stadt entspricht dem Konzept der Brüdergemeinde, wobei alles von der Kirche mit zwei parallelen Hauptstraßen ausgeht. Eine auf jeder Seite. Die zusammenhängende Architektur der Stadt ist darauf zurückzuführen, dass sie auf nacktem Boden gegründet und in kurzer Zeit in den Jahren von 1773 bis 1812 erbaut wurde. Heutzutage ist Christiansfeld eine gut erhaltene kulturelle Perle. 2015 wurde Christiansfeld als siebter Ort in Dänemark in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.
Die einzige Brüderkirche Dänemarks
In Christiansfeld steht die einzige Brüderkirche Dänemarks. Jeden Sonntag findet ein Gottesdienst statt, zu dem jeder herzlich eingeladen ist. Der Kirchensaal ist der größte in Dänemark ohne tragende Säulen und fasst bis zu 1000 Gäste. Der Saal ist schlicht gehalten: Saubere Linien, nahezu alles in Weiß gehalten und mit Sand bestreute Böden. Die schönen handgeschmiedeten Kronleuchter stammen aus dem Jahr 1777.
Mit dem Smartphone in der Hand können Sie die Stadt erkunden und dabei viele gute Geschichten und Überraschungen erleben. Fragen Sie im Museumsladen nach der Wayfinder-App.
Der Marktplatz der Stadt
Der Marktplatz der Stadt liegt beim Brødremenighedens Hotel und ist nach Johannes Prætorius benannt, dem ersten Brüdergemeinde Priester von Christiansfeld.
Der Prætorius Torv ist ein stimmungsvoller Ort mit Cafés und Restaurants, der zusammen mit dem Rest der Stadt ein ganz besonderes und äußerst charmantes Erlebnis bietet. Sowohl für Touristen als auch Anwohner.
Auf dem Prætorius Torv findet jedes Jahr auch das Christiansfelder Weinfest sowie Märkte, Handwerkertage und vieles mehr statt.

Prætoriustorvet
Gutes Handwerk zum Bewundern und Schmecken
Die Mitglieder der Brüdergemeinde sind als fleißige Handwerker bekannt. Das erkennt man bereits an den Gebäuden, die sie errichtet haben. Und noch immer kann man die Ofensetzer der Stadt besuchen, die die einzigartigen Christiansfelder Kachelöfen herstellen und restaurieren.
Auch das alte Bäckerhandwerk wurde erhalten. Die leckeren Honigkuchen der Stadt sind weltberühmt. Noch immer gibt es zwei Honigkuchenbäckereien, bei denen Sie dieses traditionelle Backwerk einmal selbst verkosten können.
Besuchen Sie die Honigkuchenbäckerei der Brüdergemeinde (Brødremenighedens Honningkagebageri), die sich im Zentrum der Stadt befindet, oder das Honigkuchenhaus (Honningkagehuset) im südlichen Teil von Christiansfeld. Guten Appetit!
Seit über 200 Jahren backen die fleißigen Bäcker von Christiansfeld Honigkuchen, die im ganzen Land verkauft werden – deshalb ist Christiansfeld auch als Honigkuchenstadt bekannt
Christinero
Besuchen Sie Christinero
Direkt südwestlich von Christiansfeld finden Sie die unter Naturschutz stehende Gartenanlage Christinero. Diese wurde Ende des 18. Jahrhunderts von Kammerherrin Christina Fridericia von Holstein erbaut. Mit den Jahren hat sich die Anlage in ein beliebtes Ausflugsziel für Spaziergänge und Radtouren entwickelt. Hier finden Sie den Holzpavillon „Min Tanker“, der noch immer da steht, wo er vor vielen hundert Jahren errichtet wurde. Hier gibt es außerdem mehrere kleine Seen mit Fontänen sowie einen kleinen Wald mit besonderen Baumarten.
Erleben Sie die „Bullade“ aus dem Jahr 1668
Über den Pfad gehen Sie von Christinero am alten Pfarrhaus vorbei. Hier sehen Sie eine sogenannte Bullade (eine Scheune aus quer verlaufenden Holzbalken). Grundsätzlich ist eine Bullade wie ein Fachwerkhaus aufgebaut. Doch anstelle von mit Lehm verputzen Fächern werden Holzbohlen zwischen den vertikalen Pfosten verwendet. Die Säulen sind mit Rillen gestaltet, an denen die waagerechten Planken befestigt sind. Alles wird von einem Fuß- und Dachbalken zusammengehalten. Auf diese Weise konnte man ein Haus gänzlich ohne Nägel und Schrauben bauen.
Die Bullade wurde 1668 errichtet und besteht aus Eichenholz. Es handelt sich hierbei um die größte Bullade, die noch an ihrem ursprünglichen Ort steht.
Dieser Gebäudetyp war überall in Dänemark gängig. Besonders in Gebieten mit viel Wald. Die Bauweise erforderte jedoch viel Eichenholz, das oftmals nur schwer erhältlich war (Eichenholz war unter anderem zum Bau der dänischen Flotte erforderlich). Daher verbot der König der Bevölkerung im Laufe des 16. und 17. Jahrhunderts mehrmals den Bau solcher Gebäude.

Foto:VisitKolding

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Jährliche Weinveranstaltung in Christiansfeld
Wenn Sie am ersten Augustwochenende zufällig in der Nähe von Christiansfeld sind, sollten Sie das erfolgreiche Christiansfelder Weinfest nicht verpassen. Wenn das Weinfest auf dem beschaulichen Marktplatz der Stadt losgeht, füllen sich die Straßen mit Anwohnern und Touristen. Schauen Sie vorbei und testen Sie die Weine von lokalen Winzern oder von einem der deutschen Produzenten, die gern ihre Weinerfahrungen mit den Gästen teilen.
Außerdem gibt es Weine aus den USA, Portugal, Spanien, Frankreich und Ungarn – da ist für jeden Geschmack etwas dabei. Und falls Sie Lust auf ein leckeres Essen haben, sind Sie im Hotel an der richtigen Adresse.
Schalten Sie einen Gang zurück und nehmen Sie sich ein paar Stunden Zeit für das gemütlichste Weinfest Dänemarks. Mehr über das Christiansfelder Weinfest erfahren Sie auf entsprechender Facebook-Seite

Foto:Visit Kolding

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Übernachtung in Christiansfeld
Bleiben Sie über Nacht? so sehen Sie hier alle Übernachtungsmöglichkeiten in Christiansfeld und Kolding
Lindegade
6070
Länge: 9.481542
Breite: 55.355674